Psychotherapeutische Hypnose
In meiner psychotherapeutischen Praxis biete ich Hypnose in Kombination mit Gestalttherapie oder auch als alleinige Methode innerhalb einer Psychotherapie an. Mit Hilfe der Hypnose ist es oft möglich, Probleme zu lösen, bei denen der bewusste Verstand allein nicht weiter kommt.
Das Herz hat seine Vernunft, von der der Verstand nichts weiß.
(Blaise Pascal)
Was ist Hypnosetherapie und wie wirkt sie?
Hypnosetherapie ist die Anwendung der Hypnose innerhalb einer Psychotherapie. Unter psychotherapeutischer Hypnose werden wir nicht willenlos, sondern ganz im Gegenteil können wir unseren Einfluss auf uns selbst entfalten und eigene helfende Kräfte (Ressourcen) mobilisieren. In diesem Zustand sind wir offener für hilfreiche Erfahrungen, haben einen besseren Zugang zu den eigenen Emotionen und der Wirkung innerer Bilder. Mit Hilfe der Vorstellungskraft werden neue Möglichkeiten erfahren, die zur Bewältigung von Schwierigkeiten hilfreich sind. Das Unbewusste als unterstützende und kreative Kraft kann angesprochen werden. Individuelle psychodynamische Muster, die aktuell Störungen verursachen, können in ihrem früheren Sinn verstanden werden. Das eröffnet neue Perspektiven und motiviert das Finden und Erleben konstruktiver Alternativen.
Für wen eignet sich eine Hypnosetherapie?
Es kommt letzten Endes darauf an, ob Sie sich auf die Hypnose einlassen können. Manchen Menschen fällt dies leichter, sie sind deswegen leichter hypnotisierbar. Andere brauchen vielleicht nur etwas länger, um sich einzulassen. Ausprobieren vergrößert die Erfahrung. Wie bei jeder anderen seriösen Psychotherapie geht es darum, die individuell passenden Schritte zu finden. Einige Beispiele:
Angst-Störungen
Klienten mit Angst-Störungen haben in der Regel eine starke Vorstellungskraft. Diese hypnotischen Fähigkeiten können in einer Hypnosetherapie sehr gut für konstruktive Lösungen genutzt werden, wodurch die Angst gelindert, das Selbstvertrauen auf Bewältigung wächst.
Panik
Bei Panik ist es mehr die Fokussierung auf körperliche Veränderungen, die als Gefahr interpretiert werden. Hier kann mit Hypnose das Erleben eines anderen Fokus geübt und eine andere Interpretation unterstützt werden, sowie die meist unbewusste Ursache erforscht werden.
Depressionen & Burnout
Menschen mit Depressionen und Burnout haben oft das Gefühl, sie wollen funktionieren, aber es geht nicht. Es ist also eine unbewusste innere Weigerung, so weiter zu machen wie bisher. Mit einer Hypnotherapie können Betroffene herausfinden, auf was sie mit Depression oder Burnout reagieren, so dass es diese Symptome dann nicht mehr braucht.
Psychosomatische Symptome
Ähnlich verhält es sich bei psychosomatischen Symptomen (wenn organische Ursachen ausgeschlossen wurden): Der Körper drückt aus, was man bewusst nicht wahrnehmen kann und verweist mithilfe der Symptome spürbar auf eine Belastung, mit der man nicht gut leben kann. Hypnosetherapie ermöglicht, den Sinn der Symptome zu verstehen und das zu verändern oder loszulassen, was so belastend war.
Sucht / Abhängigkeiten
Bei Abhängigkeiten (von Suchtmitteln oder Verhaltensweisen) ist Hypnose geeignet, die darunter liegenden unbewussten Sehnsüchte ans Tageslicht zu bringen. Dies verändert die Perspektive auf die Abhängigkeit und gesündere Verwirklichungsmöglichkeiten können ausprobiert werden. Das Wiedererlangen von Einfluss auf sich selbst (anstelle von Ausgeliefertsein und Ohnmacht) kann in der Hypnose erlebt und gefestigt werden.
Schlafstörungen
Bei Schlafstörungen (organische Ursachen vorher medizinisch ausschließen): Der Prozess des Einschlafens und der Beginn einer Hypnose haben Ähnlichkeiten: Es geschieht ganz von alleine, Bilder kommen und gehen, die Gedanken fließen gemächlich dahin… Grübeleien, wenn die Gedanken im Kreise drehen, sind einer der wichtigsten Gründe, die uns vom Schlafen abhalten. Mit Hypnosetherapie lernen wir, die Gedanken in eine wohltuende Richtung zu lenken, an einen Ort, wo wir entspannen, wo wir abtauchen können, der uns zum Schlafen einlädt.
Trauma
Bei der Bewältigung von Traumata kann Hypnose das Erleben von Sicherheit und Entspannung zurückbringen, innere Helferinnen werden gefunden und dienen als schützende Begleiterinnen.
Ablauf der Hypnosetherapie
Zu Beginn steht immer ein Erstgespräch, meistens folgen darauf noch weitere Gespräche. Um eine hilfreiche Hypnosesitzung zu gestalten, sollte ich Sie schon etwas kennen. Umgekehrt ist es für Sie wichtig, mich etwas zu kennen, damit Sie spüren, ob Sie mir vertrauen können.
Sie wählen, ob Sie sich für die Hypnose hinlegen oder im Sessel sitzen möchten, ob Sie die Augen lieber schließen oder offen lassen – so, wie Sie sich am wohlsten fühlen. Nach der angeleiteten Entspannung sind Sie äußerlich ruhig, werden aber innerlich aktiv, in dem Sie die Aufmerksamkeit nach innen fokussieren. Ich gebe zu Ihrem Thema Impulse, mache Angebote. Sie entscheiden frei, welche Inhalte oder Sprachbilder Sie von mir aufnehmen (das geschieht wie von selbst, Sie reagieren nur auf das für Sie Passende), und Sie kreieren Ihre eigenen inneren Bilder, Szenen, Handlungen. Selbstverständlich können Sie jederzeit den Prozess unterbrechen.
Zum Abschluss der Sitzung, nach Beendigung der Hypnose, können Sie von Ihrer inneren Reise erzählen. Zudem können Sie mir Rückmeldung über den Prozess geben, so dass ich weitere Sitzungen noch besser Ihren Bedürfnissen anpassen kann.
Dauer einer Hypnosetherapie
Die Dauer einer Hypnosetherapie ist wie jede andere Psychotherapie so individuell wie Menschen es sind. Es hängt auch wesentlich davon ab, wie komplex die zu bearbeitenden Themen sind. So können es manchmal ein bis drei Sitzungen sein oder maximal auch ein bis drei Jahre.
Konditionen & Kosten
- Oft kann ich anhand der Stichworte, die ich mir im Gespräch vorab gemacht habe, eine individuelle Hypnose-Sitzung spontan kreieren. Dann gelten die generell gültigen Kosten.
- In manchen Fällen ist es besser, eine Hypnose vorzubereiten, dann berechne ich je nach Aufwand 30 – 60 Euro zusätzlich zum vereinbarten Honorar. Natürlich bespreche ich das vorher mit Ihnen.
FAQ Hypnosetherapie
Trotz der Anerkennung als wissenschaftliches Verfahren wird Hypnotherapie von den gesetzlichen Krankenkassen nur in Ausnahmefällen auf Antrag übernommen. Bei Privatkassen sind die Kostenübernahmeregelungen sehr unterschiedlich. Von Zusatzversicherungen für Alternativmedizin ist in der Regel eine Teilerstattung der Kosten möglich.
Wenn Sie mit reiner Gesprächstherapie nicht weiter kommen, da die tieferen Emotionen davon nicht erreicht werden, die Veränderung aber dort ansetzen müsste. Im Prinzip für alle Probleme ein hilfreiches Verfahren, vorausgesetzt, der/die Therapeutin ist psychotherapeutisch auch für den Problem-Bereich ausgebildet und Sie können sich auf die Hypnose einlassen.
Hypnotherapie ist seit 2006 als wissenschaftliches Verfahren anerkannt. Die Schwierigkeit ist eher, eine seriöse Hypnose-Behandlerin zu finden. Sie können darauf achten, dass die in Frage kommende Expertin nicht nur Hypnose anbietet, sondern auch weitere psychotherapeutische Verfahren. Wenn Ihnen vollmundige Versprechen gemacht werden, dass die Probleme einfach weg hypnotisiert werden, wenn Vorauszahlungen verlangt werden, wenn überwiegend über Tonträger behandelt wird oder Ihnen in einer großen Praxis die Behandlung durch verschiedene Therapeuten zugemutet wird, sollten Sie besser Abstand nehmen. Ebenso, wenn Sie nach den ersten Sitzungen kein Vertrauen in die Therapeutin entwickeln können.
Die Wirksamkeit klinischer Hypnose ist bei vielen unterschiedlichen Krankheitsbildern nachgewiesen, z.B. Linderung und Bewältigung von Ängsten, Schmerzen, Bewältigung von Trauma, Psychosomatik , Burnout, Depressionen, Abhängigkeiten, Schlafstörungen.
Wie jede andere Therapie, wirkt Hypnose auch nicht bei jedem Menschen gleich gut. Wer sich gar nicht einlassen kann auf die Hypnose, sollte es mit einer anderen Methode versuchen.
Kontraindikationen für Hypnose
• Wenn keine ausreichende Reflexionsfähigkeit gegeben ist.
• Wenn zwischen dem Therapeuten und dem Klienten keine gute Beziehung und kein Vertrauen besteht.
• Bei manischen Phasen, also einem Zustand übersteigerter Euphorie (als Teil einer bipolaren Störung oder manchmal auch durch heftige Verliebtheit) fehlt oft die Krankheitseinsicht und entsprechend besteht dann keine Offenheit für psychotherapeutische Behandlungen.
• Üblicherweise werden Psychose und Schizophrenie unter Kontraindikationen genannt. Es gibt jedoch darauf spezialisierte Hypnotherapeuten, die nur nicht während einer akuten psychotischen Phase behandeln, da Patienten dann in der Regel nicht ansprechbar für Hypnose und Psychotherapie sind.
• Wenn der Verdacht auf eine noch nicht diagnostizierte Psychose oder Schizophrenie besteht.
• Akuter Einfluss von Alkohol und anderen berauschenden Drogen. Die Einnahme von gut eingestellten Angstlösenden Medikamenten oder Antidepressiva sind dagegen kein Hinderungsgrund.
Bei der therapeutischen Anwendung der Hypnose können, wie bei jeder anderen Therapiemethode, selten Verwirrung und schwere Träume auftreten. Wichtig ist, darauf zu achten, dass der/die Therapeutin psychologisch und psychotherapeutisch gut ausgebildet und auch in Traumatherapie bewandert ist, da während einer Hypnose Traumata berührt werden können, die als solche gar nicht bewusst sein müssen.
Der Eindruck, hypnotisierte Menschen seien willenlos und man könnte Veränderungen über einfache Befehle oder Instruktionen in der Hypnose bewirken, ist nicht richtig. Für andauernde Veränderungen ist es immer entscheidend, die individuellen Muster eines Menschen zu finden und anzusprechen. Man kann sich nicht mit Hypnose quasi selbst überspringen. Es ist der aktive innere Elebnisprozess der Klienten, der wirkmächtig ist.
Bei Hypnose-Shows hingegen wird mit Absicht der Eindruck erweckt, als würde ein hypnotisierter Mensch willenlos alles machen, was man ihm sagt. Das liegt zum einen daran, dass diejenigen aus dem Publikum, die sich sehr leicht auf die Hypnose einlassen, herausgesucht werden. Zum anderen geht es nur um einfache, unmittelbare Effekte, nicht um dauerhafte Veränderungen. Der „Zauber“ funktioniert nur auf der Bühne als sicherem Rahmen. Wenn eine Gefahr von außen droht, zum Beispiel der Feueralarm angeht und alle laufen weg, dann kann ein zuvor per Hypnose am Stuhl festgeklebter Show-Gast plötzlich trotzdem problemlos aufstehen. Vorher hat er sich nur auf die Vorstellung eingelassen, dass er festgeklebt ist und sich entsprechend verhalten.
